Direkt zum Inhalt
  1. Nicht nur zwischen den Buchdeckeln kreativ

Nicht nur zwischen den Buchdeckeln kreativ

Im vergangenen Halbjahr entstanden in einem jahrgangs- und Fächer übergreifenden Projekt eigene Märchenbücher, die vom Inhalt bis über den Einband Eigenarbeit waren.

Im Herbst 2024 ging die Klasse 5h aber noch einen Schritt weiter: Es schrieb nicht nur jeder ein eigenes Märchen, sondern im Kunstunterricht wurde außerdem eine Szene der kurzen, magischen Erzählung illustriert. Das war gar nicht so einfach: Oft hatten die Lernenden ja genau im Kopf, was sie da geschrieben hatten. Es nun zu Papier zu bringen, stellte sie vor verschiedene Herausforderungen: Welche Situation wähle ich aus? Wie kann ich verschiedene Handlungen in einem einzigen Bild abbilden? Wie kann ich mit Farbe Texturen wie Eis darstellen? Und da gab es ja auch noch logistische Herausforderungen wie den Abgabeschluss…

Fächerübergreifender Unterricht kommt gut an

Dass sie in zwei Fächern an ihrem Projekt arbeiteten, fand die Klasse prima. Aber es kam noch besser: Denn dass in diesem Schuljahr in den 7. Klassen das Thema „Aktiv und Passiv“ auf dem Programm stand, wurde in der 7c genutzt, um der 5h eine besondere Überraschung vorzubereiten. Da sich das Grammatikthema besonders eignet, um Vorgangsbeschreibungen zu üben, schrieben die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Anleitung zum Bücherbinden, indem sie ein YouTube-Tutorial zur Vorlage nahmen. Dabei mussten sie gleichzeitig mit Aktiv und Passiv jonglieren und zusätzlich alle wichtigen Schritte eines unbekannten Vorgangs im Video erfassen und notieren. Das war gar nicht so einfach. Die Anleitung durchlief mehrere Erstellungs- und Überarbeitungsphasen in Gruppen- und Einzelarbeit. So konnte am Ende noch vor Weihnachten begonnen werden.

Falten, Klemmen und Dekorieren

Als ersten Arbeitsschritt musste ein Stapel bedruckter Seiten ordentlich gefaltet werden. Danach wurden die Stapel zwischen Holzbretter geklemmt, damit die Seiten eng aufeinander lagen. Dann wurde jeder Stapel mit einer Klebebindung inklusive Heftgaze und Lesebändchen versehen. Am Ende dieser ersten Sitzung entstanden so mit viel Leimgepinsel die Innenteile der Bücher. Parallel hatten einige Schüler*innen einige bereits vorbereitete Innenteile mit Schmuckpapier versehen und in Bucheinbände geklebt. So konnten sie ihre Klassenkamerad*innen in der nächsten Bastelsession Tipps geben und weiterhelfen: Nach den Ferien wurden die Märchenbücher passend zur Zeugnisvergabe fertig gestellt: Die Klasse wählte aus unterschiedlichen (vorbereiteten) Stoffen den Bezug für den Umschlag. In drei Gruppen bezogen die Schüler*innen die Buchdeckel aus Pappe mit ihrem Buchstoff. Hier musste sorgfältig gearbeitet werden, damit der Stoff keine Blasen warf und gleichzeitig der Kleber nicht durchdrückte. In die vorbereiteten Umschläge wurde schließlich die Innenteile der Bücher eingeklebt. Die Zeit war vorangeschritten, aber die Schüler*innen arbeiteten zügig weiter, um die Bücher noch fertig zu stellen. Und das gelang: Am Ende der Doppelstunde stapelten sich die brandneuen Märchenbücher, jedes mit einem Aufkleber versehen, auf dem vermerkt war, wer für wen dieses kleine Kunstwerk geschaffen hatte.

Einige waren so reichlich mit Leim versehen, dass sie selbst nach 4 Tagen noch nicht trocken waren und wahrscheinlich in Generationen noch nicht auseinander gefallen sein werden. Wunderschön sind sie alle geworden. Am Tag der Zeugnisvergabe konnte so jede*r Schüler*in einem Kind der 5h sein ganz persönliches Märchenbuch überreichen, mit dem eigenen Märchen; eine bleibende Erinnerung an den Start an der neuen Schule und hoffentlich ein weiterer Baustein für ein herzliches Schulklima – jahrgangsunabhängig.

Text und Bilder: Vera Helbig/CJD Oberurff

Mehr anzeigen